Der NDR hat jetzt in einer Reportage die Situation mit dem Wolf im Westen von Schleswig-Holstein unter die Lupe genommen. Die Halbinsel Eiderstedt liegt im Kreis Nordfriesland im Nordwesten von Schleswig-Holstein. Eiderstedt ist gekennzeichnet durch die aktive Landwirtschaft mit Weidehaltung. Insbesondere die Kombination von Rindern und Schafen ist typisch für die Landschaft. Die Halbinsel wird vor Sturmfluten durch Deiche geschützt, deren Erhalt durch die Deichschafhaltung gewährleistet wird.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Bürgerinitiative „wolfsfreies Eiderstedt“ gegründet. Die Initiative hatte sich zusammengeschlossen, um Möglichkeiten zur Wolfsregulierung auf Eiderstedt zu erarbeiten. Die Region auf Eiderstedt und die Bürgerinitiative sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass die Politik der Willkommenskultur für den Wolf fehlgeschlagen ist und zu immer mehr Konflikten mit der betroffenen Bevölkerung führt. Aufgrund der lokalen und wirtschaftlichen Gegebenheiten muss klargestellt werden, dass Eiderstedt, eine Kulturlandschaft, als Lebensraum für Wölfe ungeeignet ist, so das Fazit der Initiative. Aufklärungsarbeit und Darstellung der tatsächlich realen Situation sind Voraussetzung für ein Verständnis in der Bevölkerung, sagt die Initiative. Ziel ist, als Interessenvertretung für eine breite Öffentlichkeit zu sprechen, auf die Politik Einfluss zu nehmen sowie Veränderungen des jetzigen Wolfsmanagements herbeizuführen mit dem Ziel einer klaren Priorität des Schutzes des Menschen und der ihm anvertrauten Tiere. Deshalb fordert auch die Initiative aus Schleswig-Holstein ein praxisorientiertes Wolfsmanagement.
Hier der Link zur NDR-Reportage:
Die Angst vor dem Wolf – Wie viel Wildnis verträgt der Norden?
vom Freitag, 31. Mai 2019
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Schematische Übersicht über die derzeitige Lage der fünf Wolfspopulationen in Europa. Der in den nordostdeutschen Ländern zwischenzeitlich etablierte Bestand an Wölfen gehört der baltisch-osteuropäischen-Wolfspopulation an, während die Wölfe, die sich in den südlichen Ländern wie Bayern und BadenWürttemberg etabliert haben, vermutlich schwerpunktmäßig der abruzzo-alpinen sowie (falls eine solche tatsächlich separat existiert) der balkanisch-dinarischen Population entstammen. Es ist abzusehen und erwünscht, dass eine Verschmelzung der baltisch-osteuropäischen mit der abruzzo-alpinen Population über eine weitere Besiedlung Süddeutschlands durch den Wolf erfolgen wird.
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Schweden
Der Wolf wird in Anhang IV FFH-RL geführt. Der Bestand wird über ein intensiv durchgeführtes Monitoring ermittelt. Zur Abwendung von Schäden u.a. an Nutztieren werden sogenannte Schutzjagden durchgeführt. Darüber hinaus gibt es eine quotenbasierte Lizenzjagd. Die EU-Kommission hegt Zweifel an der Vereinbarkeit mit den europäischen Vorgaben hinsichtlich der Lizenzjagd. Das von der EU-Kommission eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren ruht seit einigen Jahren.
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Finnland
In Finnland sind die Teilpopulationen innerhalb des Rentierareals im Sinne von § 2 des finnischen Gesetzes vom 14.09.1990 über die Rentierhaltung in Anhang V der FFH-RL gelistet, ansonsten in Anhang IV. Seit 2014 wird eine Quotenjagd auch in Gebieten, in denen der Wolf in Anhang IV gelistet ist, durchgeführt. Die EUKommission beobachtet die Entwicklung in Finnland.
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Polen
Der Wolf ist in Polen im Anhang V der FFH-RL gelistet, gleichzeitig aber durch das polnische Naturschutzrecht streng geschützt. Die Entnahme ist im Einzelfall z.B. bei Gefährdung des Menschen möglich. Seit 2013 wurde kein Wolf – außer Wolfshybriden – offiziell entnommen.
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Estland, Lettland, Litauen
In Estland, Lettland, Litauen wird der Wolf im Anhang V und als jagdbare Art geführt. In Estland und Lettland werden jährliche
Quoten anhand von Populationsgrößenschätzungen festgelegt. In Litauen ist die Jagd offiziell auf „problematische” Individuen begrenzt.
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Slowakei
In der Slowakei ist der Wolf dem Anhang V zugeordnet und unterliegt dem Jagdrecht. Zwischen Polen und der Slowakei wurde ein 23 Kilometer breiter Korridor eingerichtet, in dem die Wolfsjagd nicht gestattet ist.
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Spanien
In Spanien lebt die größte Wolfspopulation nördlich des Duero-Flusses. Diese Teilpopulation ist Anhang V der FFH-RL zugeordnet und wird bejagt. Südlich des Flusses ist der Wolf in Anhang IV gelistet.
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Frankreich
In Frankreich erfolgt eine Abschätzung von Größe und Wachstumsrate der in Anhang IV gelisteten Population. Der Erhaltungszustand wird als günstig angesehen. Auf dieser Basis werden Quotenberechnungen und die Freigabe von Abschüssen in Hot Spots durchgeführt. Dieses Vorgehen wird von der EU-Kommission beobachtet.
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Herzog, S. (2017): Die Populationen des Wolfes (Canis lupus) in Europa: Herleitung eines operationalen Konzeptes für das Management. Expertise. https://tu-dresden.de/bu/umwelt/forst/wb/wildoekologie/ressourcen/datei
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